Unser Pflegekonzept und Leitbild
Das Pflegekonzept des Pflegedienstes Cedrus basiert auf einer ganzheitlichen, patientenorientierten und aktivierenden Pflege. Die Ganzheitlichkeit und Patientenorientiertheit bedeutet, die Pflege auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten abzustimmen.
Unser Ziel ist, den Pflegebedürftigen lückenlos zu Versorgen. Dies wollen wir durch die Zusammenarbeit mit den Angehörigen des Patienten und den an der medizinischen und pflegerischen Versorgung beteiligten professionellen Dienste (Krankenhäuser, die zuständigen Haus- und Fachärzte, krankengymnastische Dienste, etc.) erreichen.
Der aktivierenden Pflege liegt das alltagsnahe Pflegeprozessmodell in Kombination mit dem AEDL-Strukturmodell nach Monika Krohwinkel und dem Selbstpflegemodell von Dorothea Orem zugrunde. Während das Pflegeprozessmodell dazu dient, den täglichen Ablauf der pflegerischen Versorgung zu strukturieren, bilden die beiden Pflegekonzepte Orem und Krohwinkel die Grundlage für die Durchführung einer patientenorientierten und reflektierten Pflege.
Pflegemodell nach Orem
In dem Pflegemodell nach Orem, auch Konzept der Selbstpflege genannt, wird die Ausführung der professionellen Pflege als eine die Selbstpflege des Patienten ergänzende Tätigkeit definiert. Dorothea Orem (amerikanische Pflegewissenschaftlerin) beschreibt den Menschen als rational und problemorientiert. Sie nähert sich mit dieser Beschreibung eher einem reaktiven Weltbild. Dabei ist der Mensch nur dann aktiv, wenn seine Bedürfnisse gefährdet erscheinen. Stabilität wird in diesem Weltbild als positiver Wert geschätzt. Selbstpflegehandlungen sind auf die Bedürfnisse ausgerichtet, Verhaltensweisen werden nur dann geändert, wenn dadurch Selbstpflegedefizite kompensiert werden können. Wenn bestimmte Bedürfnisse vom Menschen nicht selbst erfüllt werden können, wird professionelle Pflege notwendig. Kann der Mensch seine Bedürfnisse nicht stillen, so ist es Aufgabe der professionell Pflegenden, die Angehörigen oder, die, die Pflege eines Pflegebedürftigen übernommen haben, mit Anleitung und Beratung zu unterstützen.
Das oberste Ziel dieser Theorie ist die Entwicklung persönlicher Bedürfnisse und die Anwendung und Förderung individueller Fähigkeiten. Die professionelle Pflegekraft übernimmt stellvertretend und verantwortlich (also rechenschaftspflichtig) bestimmte Tätigkeiten, welche der Patient aufgrund einer bestehenden Hilfsbedürftigkeit nicht mehr selbst durchführen kann. Diese er jedoch selbst tun würde, wenn er das Wissen, den Willen und die Kraft dazu hätte.
Die AEDL ermöglichen die Zuteilung der erforderlichen pflegerischen Maßnahmen zu den Kategorien des alltäglichen Lebens wie beispielsweise „Körperpflege“, „Nahrungsaufnahme“ aber auch „Sinnfinden“, „sich beschäftigen“ im Rahmen der Einbeziehung der bisherigen Lebenserfahrung des Patienten. Die individuellen Lebenserfahrungen tragen zu dem Verhalten des Patienten im Hinblick auf die Nutzung der eigenen Ressourcen und auf den gesundheitsfördernden Umgang mit den eigenen Problemen bei. Die einzelnen Kategorien dieses Modells eignen sich als Grundlage, um pflegerisches Handeln nachvollziehbar zu strukturieren und messbar zu machen.
Im Pflegedienst Cedrus werden diese Pflegemodelle im Zusammenhang mit dem Pflegeprozess angewandt. Der Pflegeprozess ist ein Problemlösungsprozess und dient den Pflegenden als eine ordnende, systematische, prozessuale Arbeitsweise, die sich an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientiert.
Bei der Aufnahme des Patienten erhebt die Pflegekraft eine Pflegeanamnese anhand der eigenen Beobachtung und Wahrnehmung, Aussagen der Patienten und Angehörigen über Gewohnheiten und die Biographe des Patienten. Dabei sammelt sie objektive Daten (Größe, Gewicht, Temperatur und Vitalzeichen Beschaffenheit der haut, Quantität der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, Menge der Ausscheidungen, das Ausmaß der Funktionsstörungen) und subjektive Daten (Müdigkeit, Kraft, Schmerzen, Angst, Sorgen um die Zukunft, Erwartungen, Vorstellungen usw.). Zusätzlich werden die Arztbriefe, Krankengeschichte und Befunde herangezogen. Diese Daten werden analysiert und in Bezug auf folgende Fragen interpretiert:
Im Weiteren werden potentielle Probleme (Gefährdungen) anhand einer Vielzahl von Einschätzungsinstrumente („Assessments“) festgestellt. Sie dienen zur Beurteilung beispielsweise von Beweglichkeit (Kontrakturgefahr), Sturzgefahr und Gefährdungsgrad Dekubitus. Der beständige Patientenkontakt und gemeinsame Gespräche tragen zur Einschätzung der Situation bei. Auf diese Weise wird es den Pflegepersonen erst möglich, zu erkennen, ob und wann ein Unterstützungsbedarf für den jeweiligen Patienten vorliegt. Die dazugehörige Dokumentation ermöglicht eine vollständigere Informationssammlung, anhand derer geeignete Maßnahmen eingeleitet und überprüft werden.
Als nächsten Schritt nimmt die Pflegekraft die Pflegeplanung auf, in dem Probleme des Patienten aufgenommen werden, welche durch die pflege angegangen werden können. In der Pflegeplanung formuliert die Pflegekraft zu jedem Pflegeproblem ein Pflegeziel. Dieses gibt die Richtung der geplanten Maßnahme an, eine unbefriedigende Situation zu verändern. So sind z.B. Adipositas und Bettlägerigkeit wahrscheinliche Ursachen für einen Dekubitus. Hier würden beispielsweise die Pflegeziele lauten: Patient/in geht selbständig von seinem Bett ins Bad, / Patient/in hat in einer Woche 5 Kg abgenommen. Dazu gehörigen Pflegemaßnahmen würden lauten: Patientin isst kalorienreduzierte Kost / Anleitung und Beratung über passive Bewegungsübungen.
Die Pflegemaßnahmen werden nun anhand des aufgestellten Pflegeplanes durchgeführt. Dabei werden Veränderungen erfasst, differenziert und gegebenenfalls weitergeleitet. Die Erstellung des Pflegeberichtes dient dazu, die Wirkungen und Veränderungen zu dokumentieren.
Die Beurteilung der Pflegemaßnahmen wird in einem im Voraus festgesetzten Zeitraum durchgeführt. Hierbei werden Veränderungen am Patienten festgehalten und der geplante Pflegeerfolg auf seine Erreichbarkeit hin überprüft. Sind die gesteckten Ziele erreicht?